Rock Hard Review zu ASCHEREGEN - Untot - Ausgabe März 2019

Daniel van Helsing am Keyboard. Kaleun Cronos an Gitarre/Gesang. Und Lilith Frost hinterm Mikro. Dazu auf dem Promofoto: Karnevalsperücken, Kapitänsmützen und Totenmasken. Ascheregen. Soll das ein Witz sein oder nicht? (Es gibt ja bekanntlich sogar Menschen , die Steel Panther nicht als Parodie ansehen. Oder wahlweise Powerwolf.)

Der kreative Kopf hinter Ascheregens „Untot“-Album heißt mit bürgerlichem Namen Andreas Püschel. Dieser hat durch seine Mitwirkung bei Hammerschmitt und Asgard bereits German-Metall-Geschichte geschrieben. Nun also der Versuch einer „reinrassigen“ Hardrock/Metall- Platte mit ausnahmslos deutschen Texten.

Das gab es in den Achtzigern schon mal, denkt man etwa an Breslau, Dick & Alex, Dr. Koch Ventilator oder speziell den gesamten DDR-Metall. Der Einstieg mit „Untot“ gelingt vorzüglich, auch wenn die Songstruktur und vor allem der Chorus doch stark an Alice Coopers „Poison“ erinnern.

In der Folge weichen Ascheregen auf Stücken wie „Hey Christina“, „Rockgott“ oder „Wer bist du“ musikalisch nicht allzu weit von der wahren Metall-Lehre ab. Die Gitarrenarbeit ist durchgehend hochklassig, van Helsings Keyboard/Piano-Passagen dagegen wirken oftmals ein wenig zu gewollt (und verleihen dem Material mitunter einen leichten Gothic-Touch),. Manchmal sind Ascheregen sogar „Schnell wie ein Hai“ und kreuzen Accept mit Extrabreit. Bleibt die Frage: Persiflage oder nicht?

Sind Ascheregen wirklich die deutsche Antwort auf Spinal Tap?

Mattias Mader 7,5 Punkte